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Weichhart, Peter (1996); „Die Region – Chimäre, Artefakt oder Strukturprinzip sozialer Systeme?“

Zuerst ein Satz in eigener Sache: Unser Dank gilt Prof. Peter Weichhart vom Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien, der uns – neben anderen Literaturvorschlägen – den vorliegenden Text nicht nur empfohlen und zur Verfügung gestellt hat, sondern darüber hinaus auch so freundlich war, den Text zu kopieren und an meine Privatadresse zu schicken. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Nun zum Text: Neben unserer Auseinandersetzung mit vorrangig philosophischen und naturwissenschaftlichen Raumzugängen haben wir uns in den vergangenen Tagen darauf verständigt auch einen Einblick in die Raumzugänge geographiewissenschaftlicher Ansätze vorzunehmen. Mit dem Text von David Harvey machte ich diesbezüglich den Anfang und der vorliegende Text ist als nächster Schritt in diese Richtung zu sehen. Im vorliegenden Text geht es grob gesagt um die Begrifflichkeit „Region“ und dessen Implikationen zur geographischen Raumtheorie.

Weichhart beginnt seine Ausführungen mit dem Hinweis auf die inflationäre Verwendung des Wortes Region und dessen vielfältigem Wortfeld (Regionalismus, Regionalbewusstsein, Regionalisierung usw. usw.) und verweist hierin auf die Diskrepanz (bzgl. der damit einhergehenden korrespondierenden Häufigkeit ihrer Verwendung) zwischen der Häufigkeit der Verwendung des „Modewortes“ Region und dessen fehlende inhaltliche Bedeutung und Eindeutigkeit des Begriffes.

Die fehlende inhaltliche und wissenschaftlich eindeutige Bestimmtheit des Regionsbegriffes hat seine Ursache aber weniger in der vielfältigen Verwendung durch verschiedene wissenschaftliche Disziplinen oder dem umgangssprachlichen Alltagsgebrauch, sondern vielmehr – so die Ausgangshypothese von Weichhart –, ist die Ursache dieser Vagheit und Uneindeutigkeit dieses Begriffes damit zu erklären, dass „hinter diesem komplexen Konzept eine charakteristische Denkfigur steht, nämlich ein Abstraktions- oder Generalisierungsprozeß, der sich auf verschiedenartige Objekte, Methoden und Zwecksetzungen der Generalisierung bezieht.“[1]

Um diesen Ansatz zu verdeutlichen unternimmt Weichhart im vorliegenden Text zunächst den Versuch die verschiedenen Aspekte des Regionsbegriffes einer Art Katalogisierung und Systematisierung zu unterziehen.

Zu Beginn dieser Annäherung trennt Weichhart die begrifflichen Analyseebenen in die beiden Unterscheidungskategorien Objektsprache und Metasprache auf. Während mit der Metasprache der „Text – in denen das Wort „Region“ vorkommt“[2] – gemeint ist und sich in der Analyse auf die Sprache und nicht die Sache fokussiert, ist die objektsprachliche Analyseherangehensweise an der Begrifflichkeit Region als „Gegenstand der Wirklichkeit“[3] interessiert. „Wir wollen also dem Objekt „Region“ – falls es so etwas überhaupt gibt – Attribute zuschreiben, Wirkungszusammenhänge aufdecken, Strukturierungsprinzipien erfassen.“[4]

Weichhart differenziert nun – seinen Ansätzen folgend – den Begriff Region:

         in eine Substanz- oder Interaktionsdimension die von der Maßstabsdimension des Regionsbegriffes zu unterscheiden ist[5] und

         in „Teilräume innerhalb von Gesamträumen“[6].

„Mit dieser Eingrenzung durch einen formalen Algorithmus der Begriffsanwendung wissen wir aber natürlich noch immer nicht, was der Begriff „Region“ inhaltlich bedeutet.“[7]

Neben diesen Lagen- und Sachaussagen bzw. Bezügen auf das Koordinatensystem können der Begrifflichkeit Region, bei dem Versuch einer Kategorisierung, noch ein- und mehrdimensionale Sachattribute zugesprochen werden.

Durch wenige Sätze über die ideengeschichtliche Begriffsentwicklung – auf die Weichhart ausdrücklich nicht genauer eingehen wollte – landet Weichhart bei Martin Boesch, der eine Typologisierung des Regionsbegriffes vorgenommen hat. Demnach lassen sich drei Typen von Regionskonzepten unterscheiden:

  1. Typ eins orientiert sich am „Ähnlichkeitsprinzip“. „Diskrete räumliche Teileinheiten eines größeren Untersuchungsraumes, nämlich Stellen oder Gebiete, werden nach der Ausprägungsform eines ausgewählten Attributes oder einer größeren Zahl ausgewählter Attribute miteinander verglichen. All jene Stellen oder Gebiete, in denen das betreffende Attribut eine ähnliche Ausprägungsform aufweist, werden räumlich zusammengefasst und in ihrer Gesamtheit als „Region“ interpretiert.“[8] Dieser Typ wird als „homogene Region“ bzw. als „Strukturregion“ bezeichnet und der Zuordnungsprozess nennt sich „Regionalisierung“.
  2. Typ zwei wiederum orientiert sich nicht an den Ähnlichkeiten von räumlichen Grundeinheiten, sondern stellt die bestehenden „funktionalen Verflechtungen“ in den Vordergrund. „Es werden also Interaktionen zwischen den räumlichen Systemelementen eines Untersuchungsgebietes für die Bestimmung und Abgrenzung von Regionen verwendet: Wanderungsströme, Pendlerbeziehungen, Geld- oder Warenströme, Verkehrsbeziehungen, die Nutzung oder Inanspruchnahme zentralörtlicher Einrichtungen etc. Es handelt sich häufig um zweiseitige Interaktionen zwischen zentralen Raumelementen (wie größere Städten) und den sie umgebenden Raumeinheiten.“[9] Dieser Typ wird als „Nodalregion“ oder „Bereich“ bzw. „Funktionsbereich“ bezeichnet.
  3. Und schlussendlich trägt Typ drei den Namen „Planungsregion“, „Programmregion“ oder „normative Region“. Dieser Typ ist als Gestaltungseinheit mit räumlichen Bezug zu verstehen. Jedoch besteht dieser Typ keineswegs a priori, sondern „[s]ie sind letztlich Ergebnis einer normativen Entscheidungsfindung, die in unserem Gesellschaftssystem in der Regel auch demokratiepolitisch fundiert ist. Einzelne Gebietskörperschaften können, wenn sie imstande sind, entsprechenden politischen Druck zu erzeugen, die Zugehörigkeit zu Planungsregionen erzwingen oder eine vorgesehene Zuordnung auch verweigern. In der Raumordnungspraxis basieren Planungsregionen meist auf analytischen Grundlagenstudien, die sowohl das Ähnlichkeitsprinzip als auch aktuelle Verflechtungsstrukturen berücksichtigen, deren Ergebnisse dann aber durch verschiedenste politische Kriterien zum Teil erheblich verändert werden.“[10]

Auf jeden dieser drei Typen – die hier nur in sehr rudimentären Zügen dargestellt wurden – geht Weichhart, in diesem vorliegenden Text, ausführlich ein. Durch theoretische Fallbeispiele zeigt er auf, dass jeder Typus Interpretations- und Deutungsproblemen unterliegt. D. h. in weiterer Folge, dass es von immanenter Wichtigkeit ist, in welchem Gesamtzusammenhang der Begriff in seiner jeweiligen Typus-Form Verwendung findet. Erst dadurch erhält die Region seine inhaltliche Ausformulierung. Für unser Raumprojekt ist es nicht notwendig auf die einzelnen Probleme der drei Typen einzugehen, jedoch ist es zentral anzumerken, dass „zwischen den drei bisher besprochenen Regionstypen kausale Wirkungs- und Verursachungszusammenhänge bestehen.“[11]

An dieser Stelle des Textes wird es dann für unser Projekt ausgesprochen interessant und Weichhart wendet sich einer grundlegenden Frage zu, die sich mit dem ontologischen Vorbedingungen des Regionsbegriffes – und vor allem dessen selbstverständlichen Gebrauchs – beschäftigt. „Was als nüchternes Ergebnis eines klassenlogischen Kalküls gedacht war, wandelte sich zu einem eigenständigen „Ding“, zu einem „Gegenstand“ der Wirklichkeit. Plötzlich sprechen wir von räumlichen Interaktionszusammenhängen […] als würde es sich um gegenständliche Objekte handeln. Warum ist das so? Schließlich handelt es sich in Wahrheit um nichts anderes als um eine zweckspezifische räumliche Projektion oder Abstraktion sozialer und ökonomischer Tatbestände, die primär als Beziehungen und Interaktionen zwischen handelnden Subjekten realisiert sind.“[12]

Um dieser Frage nachgehen zu können erweitert Weichhart das Regionskonzept um einige Facetten und beginnt mit dem Aspekt der sprachlichen Alltagswelt. Demnach sind Regionskonzepte (wie auch andere Raumkonzepte) problemlos handhabbare „Gegenstände“ der alltagspraktischen Erfahrungen und somit ein allgemein kognitives Konstrukt, das in der Umgangssprache verankert ist und doch immer schon vorhanden war. D. h. lebensweltliche Örtlichkeit lässt sich sprachlich ohne größere Probleme kommunizieren. Bemerkenswert ist dabei, dass unsere räumlich verortete Gedankenwelt bzgl. einer Region schon a priori gegenüber unserem „Gesprächspartner“ vorhanden ist. Daraus ergibt sich, dass scheinbare „objektive“ Sachinformationen bzgl. einer „Stelle“ (=Region) mit einer ganzen Reihe von Assoziationen aufgeladen sind. „In der Regel handelt es sich dabei um eine Mischung von Dichtung und Wahrheit. Einerseits sind es nachprüfbare Fakten, andererseits aber auch Verallgemeinerungen, Meinungen, Vorurteile, bloße Vermutungen, die für wahr gehalten werden, subjektive beziehungsweise gruppenspezifische Werturteile, Klischees, Images. […] In jedem Fall aber ist es ein selektives, verzerrtes, sektorales und akteursbezogenes Wissen, das auf ein komplexes und integrales Gesamt der betreffenden Region verweist.“[13]

Insofern stehen alltagsweltliche Regionsvorstellungen in enger Beziehung und Wechselwirkung mit unserem subjektiven lebensweltlichen Handlungszusammenhang. Weichhart nennt diese ontologische Denkfigur, „die hinter dieser spezifischen alltagsweltlichen Konzeptualisierung von physischer und sozialer Wirklichkeit als räumliche Wirklichkeit steht, […] Hypostasierung oder Reifikation […].[14]

Aus diesen Überlegungen leitet Weichhart – bei genauer Betrachtung – drei Typen von Regionskonzepten ab, die wiederum in enger Wechselwirkung mit einander stehen.

Das ist erstens die „Wahrnehmungsregion“. „Es handelt hier um die kognitiv-emotionale Repräsentation von Raumausschnitten auf der regionalen Maßstabsebene im Bewusstsein eines Individuums beziehungsweise im kollektiven Urteil von Gruppen.“[15] Dieser Ansatz erinnert stark an das verhaltenswissenschaftliche Raumkonzept von Lewin.

Darüber hinaus eignen sich solche Wahrnehmungsregionen als Instrumente zur Artikulation von System-Umwelt-Differenzen. D. h. als „Projektionsflächen für das personale Ich und für das Wir-Bewußtsein symbolischer Gruppen.“[16]

Derartige (räumliche aber auch bewußtseinsbetreffende) Abgrenzungen sind ja notwendige Voraussetzungen für jegliche Identitätsherausbildungen. Das gilt ganz besonders für die Konstruktion von nationalstaatlichen Gebilden in denen das „Entweder-Oder“ Prinzip entscheidend für die „nationale Identität“ verantwortlich ist. Auch wenn ich an dieser Stelle auf eine alternative Sichtweise hinweisen möchte, demnach in den vergangenen Jahren ein Ansatz herausgearbeitet wurde, der dieses Schema zugunsten einer „Sowohl-Als-Auch“ Identitätsbildung verändern will. Dieser „neue“ Ansatz erlangte seine Berechtigung vor allem aufgrund der „Krise“ des Nationalstaates (siehe diesbezüglich vor allem die Theoriekonzepte vom „kosmopolitischen Blick“, der „reflexiven Modernisierung“, oder allgemeiner der „Theorie der 2. Moderne“ bei z.B.: Beck, Lau, Giddens, Grande u.a.). Diese, an der Identität orientierte, lebensweltliche Regionalisierung identifizierte Weichhart als den zweiten Typus genannt „Identitätsregion“.

Von einem dritten Typus kann dann gesprochen werden, wenn „Regionen als „Bezugsräume eines aktiven Regionalismus“ wirksam werden. „Regionalismus“ bezeichnet die im weitesten Sinne politische Handlungsstruktur einer „neuen sozialen Bewegung“, die man als „Widerstand lokaler oder regionaler Besonderheiten gegenüber dem Zugriff des Allgemeingültigen“ verstehen kann.“[17]

Wobei die beiden ersten Typen vorrangig als Methode zur „Beschreibung und Analyse sozioökonomischer und physisch-materieller Gegebenheiten“[18] dient. Der letztgenannte Typ wiederum dient zur „Organisation von Prozessen der Herrschaftsausübung und zur planerischen Gestaltung sozioökonomischer Entwicklungen.“[19]

Die zentrale Gemeinsamkeit aller drei Konzepte ist – so Weichhart –, in Anlehnung an die Begrifflichkeit von Luhmann, die Reduktion von Komplexität. Dieser Deutungsansatz macht ja auch insofern Sinn als es schlussendlich nur auf diesem Wege möglich ist ein Denkmuster der Hypostasierung – gemeinhin die reduktionistische und simplifizierende Wirklichkeitsdarstellung – herzustellen. Meiner Meinung nach verweist Weichhart völlig zu recht darauf, dass die Auseinandersetzung mit „Region“ aber auch „Raum“ ganz allgemein erst jenseits dieser Hypostasierung (d. h. dessen Aufbrechung, Aufdeckung und Offenlegung) stattfinden kann und dort erst richtig spannend wird.

Zum Abschluss seines Textes geht Weichhart auf ein interessantes Paradoxon ein: Auf der einen Seite erleben – wie eingangs erwähnt – regionale und regionalistische Phänomene eine Renaissance sowohl in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung als auch im alltagsweltlichen Sprachgebrauch, während auf der anderen Seite aufgrund der stetig voranschreitenden Globalisierung die lokalen und regionalen Lebensbedingungen und Lebensbeziehungen (kulturell, politisch, sozioökonomisch)  immer mehr an Bedeutung verlieren. Als Erklärung schlägt Weichhart folgende Hypothese vor: „Wenn Regionalität unter den „sozialontologischen“ Bedingungen der Spätmoderne nicht nur vorkommen, sondern in ihrer Bedeutung sogar zunimmt, dann müssen wir die Hypothese zulassen, dass sich auch moderne Gesellschaftssysteme trotz aller „Entankerung“ nicht von dem emanzipieren konnten, was wir in verkürzter Redeweise als „Raum“ bezeichnen.“[20] In weiterer Folge ist für Weichhart der „Raum“ und die „Region“ ein „systemimmanentes Strukturprinzip des Sozialen[21].

Um diese Diskrepanz – die im Paradox inhärent vorhanden ist – erklären und vielleicht auch überwinden zu können, schlägt Weichhart vor, eine moderne – von bisherigen dichotomen Raumkonzeptionalisierungen abgekehrte – sozialwissenschaftliche Raumtheorie zu entwickeln. Auf ein genaue inhaltliche Erklärung seines Ansatzes wird an dieser Stelle verzichtet, jedoch möchte ich abschließend noch einmal Weichhart zu Wort kommen lassen. In diesem Zitat wird ausgesprochen gut erkennbar warum – Weichhart zufolge – neue Raumansätze notwendig sind, welche Inhalt zu berücksichtigen sein werden und vor allem auf welche Probleme dabei zu achten sein wird: „Es wurde vorgeschlagen, Regionen als kontextualisierte Action Settings anzusehen, deren Räumlichkeit als konstitutives Element des Sozialen aufgefasst wird. Mit dem, was wir im üblichen Verständnis der Geographie und der Raumforschung als Regionskonzept einsetzen, fassen wir hingegen nur eine oberflächliche Projektion, ein reduziertes und verstümmeltes Schattenbild dieses komplexen Zusammenhanges. Wir begnügen uns nämlich damit, den systemimmanenten Aspekt der Räumlichkeit sozialen Handelns aus dem Gesamtkonzept herauszulösen und auf eine räumliche Abstraktion zu verkürzen. In dem Augenblick aber, in dem wir diesen Aspekt verabsolutieren, ihn analytisch aus dem Systemzusammenhang herauslösen und gar als eigenständige ontologische Struktur interpretieren wollen, in dem Augenblick geraten wir mit Notwendigkeit in die Hypostasierungsfalle. Und damit verfehlen wir genau jene dynamische Dualitätsstruktur, die den konstitutiven Hintergrund der Entfaltung sozialer Systeme ausmacht.“[22]

Kritik

Weichhart gelingt in seinem Text eine schlüssige, von dem Raum abgeleitete, Herleitung des Regionsbegriffes. In nachvollziehbarer Art und Weise erklärt er die Begrifflichkeit Region und schafft es die einzelnen Aspekte und Problemfelder des Regionsbegriffes darzulegen. Durch die Lektüre des Textes gewinnt man einen guten Einblick in die herrschende Problematik bei der Verwendung und Auseinandersetzung mit regionalen Begrifflichkeiten. Weichhart geht auf zentrale und grundlegende Autoren dieser Thematik ein und versucht darüber hinaus eigen Problemlösungsansätze bzgl. des Paradoxon zwischen Verwendungshäufigkeit und fehlender inhaltlicher Schärfe des Regionsbegriffes anzubieten. Ein genaueres Eingehen auf die ideengeschichtliche Entwicklung des Regionsbegriffes wäre vielleicht wünschenswert gewesen, wobei an diesem Kritikpunkt anzumerken ist, dass es für mich als Leser durchaus nachvollziehbar war, dass Weichhart aufgrund ökonomischer Platzprobleme darauf verzichtet hat und der inhaltliche Schwerpunkt des vorliegenden Artikels ja auch anders gelagert ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es Weichhart gelungen ist dem Leser den Regionsbegriff mit seinen Problemfacetten näher zu bringen, eigene Perspektiven im Diskurs eröffnen konnte und es schaffte die „Region“ nachvollziehbar ins Spannungsfeld zwischen Raumtheorie und praktischen Nutzen bzw. Anwendungen einzubetten.

Interessant ist vor allem jener Textteil, der sich mit den ontologischen Vorbedingungen einer Region auseinandersetzt. Dieser Ansatz reiht sich nahtlos in die Fülle an phänomenologischen Raumtexten ein, die sich mit ähnlichen Fragestellungen auseinandersetzten. Gerade durch das wissenschaftliche Naheverhältnis zwischen Raum und Region lassen sich aus diesen Überlegungen spannende Rückschlüsse auf Raumfragen anstellen. Darüber hinaus erweiterte der vorliegende Text den Raumzugang um sozial- und ökonomiegeographische Aspekte.


[1] Weichhart, Peter (1996): Die Region – Chimäre, Artefakt oder Strukturprinzip sozialer Systeme? In: Brunn, Gerhard (Hrsg.) (1996): Region und Regionsbildung in Europa. Nomos Verlagsgesellschaft: Baden-Baden; S. 25

[2] Weichhart a.a.O. S. 26

[3] Weichhart a.a.O. S. 26

[4] Weichhart a.a.O. S. 26

[5] Weichhart a.a.O. S. 27

[6] Weichhart a.a.O. S. 27

[7] Weichhart a.a.O. S. 27

[8] Weichhart a.a.O. S. 29

[9] Weichhart a.a.O. S. 34

[10] Weichhart a.a.O. S. 34 f

[11] Weichhart a.a.O. S. 35

[12] Weichhart a.a.O. S. 36

[13] Weichhart a.a.O. S. 36

[14] Weichhart a.a.O. S. 37

[15] Weichhart a.a.O. S. 37

[16] Weichhart a.a.O. S. 37

[17] Weichhart a.a.O. S. 38

[18] Weichhart a.a.O. S. 38

[19] Weichhart a.a.O. S. 38

[20] Weichhart a.a.O. S. 39

[21] Weichhart a.a.O. S. 39

[22] Weichhart a.a.O. S. 42

1 Gedanke zu „Weichhart, Peter (1996); „Die Region – Chimäre, Artefakt oder Strukturprinzip sozialer Systeme?““

  1. Diesen Text finde ich nun sehr gut. Er ist der erste, der über die textliche Rezeption hinausgeht. Der Raumbegriff hier nimmt Gestalt an zu einem handlichen Analyse und Interpretationsinstrument. Im Netzwerk des sozialen „Raum“ treffen sich Geschichte, Technik, Politik und Unbewußtes einer Gesellschaft, einer Nation bzw. Europas. Bin schon sehr gespannt auf die daraus entstehenden Schlüsse für die weitere europäische und arabische Rauminterpretation. Vielleicht als Fragestellung: 1. läßt sich das Netzwerk sozialer Raum noch auf die moderne Gesellschaft in Europa anwenden – Zerfall alter Strukturen, Werte, Familien etc…Und 2. ist es auch auf den arabischen Raum anwendbar, mit seinen vielfach anderen sozialen Strukturen, Werthaltungen, Familien, politisch-religiösen etc..Ich denke, Ihr solltet nun den Raum anfangen zu definieren und zwar mit jener Deutung, die Ihr für Eure weitere Diskussion braucht. Noch als Anmerkung: geschichtlich hat ja Braudel dieses Netzwerk sozial-materiell ja durchaus auch gebraucht für seine Interpretationen. Na den noch viel Spaß.

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